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Salzburg verzeichnet erneut Beschäftigungsrekord

Keinen Anlass zu Pessimismus sieht WB-LO und WKS-Präsident Manfred Rosenstatter für Salzburgs Wirtschaft 2020. Die jüngste Konjunkturumfrage der WKS vom Dezember 2019 hat eine stabile Basis der Zuversicht ergeben: „Salzburgs Betriebe gehen davon aus, dass sie auch weiterhin auf guten Niveau unterwegs sind.“ Das zeigt sich auch bei den Arbeitsmarktdaten: 2019 gab es einen weiteren Beschäftigungsrekord.

Vor dem Hintergrund einer nur leicht abgeschwächten Konjunktur schufen Salzburgs Arbeitgeberbetriebe im Vorjahr 2.770 weitere Arbeitsplätze. Die Beschäftigung wuchs somit um rund 1,1% auf 262.124, ein neuer Beschäftigungsrekord in einer Reihenfolge seit 2010. „Nach der gängigen Definition verzeichnete Salzburg im Vorjahr sogar vier Monate lang Vollbeschäftigung - ein Wert, der seit der Wirtschaftskrise 2009/2010 nicht mehr erzielt wurde“, zieht Manfred Rosenstatter in der gemeinsamen Pressekonferenz mit AK-Präsident Peter Eder und der Salzburger AMS-Leiterin Jacqueline Beyer, eine positive Bilanz des Arbeitsmarktes in Salzburg. Dazu gehört eine Top-Arbeitslosenquote von 4,6% knapp hinter Tirol mit 4,5% und vor Oberösterreich (4,8%).

Betriebe brauchen mehr Fachkräfte
Der Fachkräftemangel gehört zu den größten Sorgen der Unternehmen: 32% geben in der Untersuchung einen Mangel an Personal an, 2018 waren es noch 27%. So waren im Jahresdurchschnitt 2019 beim AMS Salzburg rund 6.650 Stellen offen gemeldet, dies entspricht einem Zuwachs von 5,1%. „Unsere Betriebe würden zu fast einem Drittel noch mehr Mitarbeiter beschäftigen wollen, wenn sie diese bekämen. Ebenso ist auch die Nachfrage nach Lehrlingen erneut auf hohem Niveau. Der vielfach demografisch bedingte Fachkräftemangel ist neben der Digitalisierung derzeit die größte Herausforderung in der Wirtschaft.“

Die Nachfrage nach Lehrlingen bewegte sich auch 2019 auf hohem Niveau. 2019 nahm in Salzburg laut jüngster Lehrlingsstatistik zwar die Gesamtzahl der Lehrlinge in Salzburg mit 8.454 Lehrlinge (2018: 8.422) leicht zu. 2019 drehte sich das Plus bei den Lehran-fängern, das 2016 bis 2018 erzielt wurde, jedoch wieder um. Insgesamt ist das Angebot an offenen Lehrstellen auch 2019 weit höher als die Zahl der Lehrstellensuchenden: 890 unbesetzt gebliebenen Stellen stehen 336 Lehrstellensuchende gegenüber. Mit einem Verhältnis von 2,6 offenen Lehrstellen pro Lehrstellensuchenden liegt Salzburg mit Oberösterreich an der Spitze in Österreich, der Bundesschnitt beträgt 0,9 zu 1.

Ausbildung fördern im Kampf gegen den Fachkräftemangel
Die Wirtschaftskammer hat gemeinsam mit dem Land und anderen Partnern eine Reihe von Initiativen im Kampf gegen den Fachkräftemangel gesetzt:

  • Eine breit aufgestellte Allianz für die Lehre zieht im Bundesland Salzburg an einem Strang, um die Lehre aufzuwerten und um neue Angebote für neue Zielgruppen in der Lehre zu unterstützten.
  • Einen interessenpolitischen Erfolg konnte die Wirtschaftskammer erzielen, die die Lehre indirekt und die Meisterprüfung direkt aufwertet: Wer eine Meisterprüfung absolviert hat, darf diesen Titel demnächst auch in all seinen Dokumenten eintragen. Der Titel „Meister“ oder „Meisterin“ kann künftig dem Namen vo-rangestellt und abgekürzt werden, etwa mit „Mst“ oder „Msr“. So wird die Qualifikation eines Meisters oder einer Meisterin endlich offiziell sichtbar gemacht.
  • Mit Maßnahmen wie „Lehre und Matura“ wurden der Lehre erfolgreiche neue Zielgruppen geöffnet: Das in Salzburg von den Sozialpartnern WKS und AK getragenen Projekt „Lehre mit Matura“ soll daher seine führende Position in Österreich ausbauen. In keinem anderen Bundesland absolvieren mehr Teilnehmer (in Salzburg 16% im Verhältnis zur jeweiligen Gesamtlehrlingszahl des Bundeslandes) diese Ausbildung.
  • Neue Angebote wie die „Duale Akademie“ ermöglichen auch Maturanten, ihre schulische Karriere mit einer maßgeschneiderten Berufsausbildung mit einer auf eineinhalb bzw. zweieinhalb Jahren verkürzten Lehrzeit zu kombinieren - und das bei attraktiver Bezahlung! In einem ersten Schritt wurden in Salzburg 2019 drei Berufsbilder angeboten: Großhandel, der Bereich Spedition und Mechatronik. Ein ähnliches Angebot für junge Erwachsene hat bereits mit Erfolg der Tourismus gestartet, die „Diplom-Akademie Tourismus“. Vier weitere Berufe verbreitern das Bildungs-Portfolio der Dualen Akademie. Dazu kommt jeweils eine Ausbildung im Einzelhandel, für Kfz-Technik, für Applikationsentwicklung/Coding und eine Lehre zum Bankkauf-mann/Bankkauffrau. Start für die zusätzlichen Berufe im Rahmen der DA ist im Herbst 2020.
  • 70 Schüler absolvieren derzeit ihre Ausbildung in der Informatik-HTL Pongau, Westösterreichs erster HTL nur für Informatik. Im September 2020 wird die nächste Klasse starten, zu der man sich ab 10. Februar anmelden kann. Derzeit wird die Informatik-HTL in St. Johann auch baulich erweitert. Rosenstatter: „Die Informatik-HTL ist eine gemeinsame Bildungsinitiative von WKS, Land Salzburg und der Salzburger Industrie. So bekämpft man den IT-Fachkräftemangel in Salzburg wirksam.“
  • Im Rahmen des Talente-Checks Salzburg wird der Karriere-Check eröffnet, eine Beratungsschiene nur für Maturanten. Hier gibt es auf Basis von Testergebnissen Informationen für die besten Studienergebnisse – oder für eine Berufsausbildung.

Lob für das Regierungsprogramm
„Das Koalitionsabkommen trägt auch im Bereich Arbeitsmarkt die Handschrift der Wirtschaftskammer“, freut sich WB-Landesobmann Präs. Rosenstatter über die Berücksichtigung langjähriger Anliegen: „Die darin genannten Maßnahmen weisen einen betriebsnahen und beschäftigungsorientierten Zugang auf.“
Zum Beispiel:

  1. die Lehrstellenförderung 18+
  2. den Ausbau der Eingliederungsbeihilfe
  3. die Verstärkung der betriebsnahen Qualifizierung
  4. die verstärkte Abhaltung von Jobbörsen

Gerade die Eingliederungsbeihilfe ist ein unbürokratisches, erfolgreiches und bewährtes arbeitsmarktpolitisches Instrument des AMS. Sie weist sehr gute Integrationserfolge in den ersten Arbeitsmarkt auf.

Auch die geplante Weiterentwicklung des Arbeitslosengeldes inklusive der Schaffung von Anreizen zur Rückkehr in das Erwerbsleben sind aus Sicht WB-Landesobmannes Rosenstatter begrüßenswert. So sollen in diesem Zusammenhang auch die Zumutbarkeitsbestimmungen reformiert werden.

Ebenso ist es positiv, dass als Teil einer Fachkräfteoffensive die Rot-Weiß-Rot-Card reformiert wird. Manfred Rosenstatter: „Die Zahlen belegen, dass das Instrument praxistauglicher gestaltet werden muss. Sie muss viel mehr auf die Bedürfnisse der Wirtschaft abgestimmt werden. Motto: mehr Flexibilität, weniger Bürokratie!“

So wurde im Jahr 2019 das für die Mangelberufslisten bundesweit festgelegte Kontingent in der Höhe von 300 Plätzen nur mit rund einem Drittel ausgeschöpft. In Salzburg gelangten 2019 über die regionale Liste knapp 30 Plätze zur Bewilligung. Wichtig wird es dabei auch sein, das Verfahren zu straffen.

Konkrete Integration von Asylberechtigten in den Arbeitsmarkt
Zur verstärkten Integration von Asylberechtigten und subsidiär Schutzberechtigten sieht das Regierungsprogramm unter anderem eine Verbesserung der überregionalen Vermittlung sowie die regelmäßige Abhaltung von Jobbörsen durch das AMS vor. Im Oktober 2019 veranstaltete das AMS Salzburg im WIFI Salzburg eine große Jobbörse. Bei dieser waren rund 655 Personen sowie 31 Betriebe anwesend. An der Jobbörse wurden rund 3.400 Bewerbungsgespräche geführt. Daraus ergaben sich allein bis jetzt rund 140 Arbeitsaufnahmen. WKS-Präsident und WB-Landesobmann Manfred Rosenstatter: „Wir sind dieser Initiative von AMS-Chefin Jacqueline Beyer sehr dankbar. Die Wirtschaftskammer steht bereit, derartige Jobbörsen im heurigen Jahr zu widerholen. So funktioniert eine konkrete Integration in den Arbeitsmarkt!“

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