„Wir setzen uns ein!“

Ein Sommer mit Öffnungsschritten, für die sich der Wirtschaftsbund Salzburg eingesetzt hat, aber auch ein Sommer mit Herausforderungen. „Es fehlen Touristen aus Übersee sowie Gäste im Veranstaltungsbereich (Meetings & Incentive), von denen dieses Segment hauptsächlich lebt. Das wird noch eine Zeit lang so bleiben, bis sich das wieder eingependelt hat. Aber auch für EU-Bürger wird das Reisen durch die unterschiedlichen Rahmenbedingungen bzw. Quarantäne-Maßnahmen einzelner Länder bei der Rückkehr nicht einfach gemacht. Es gelten zum Teil sehr unterschiedliche Einreisebeschränkungen, welche die Gäste verunsichern, die sich dann doch entscheiden, zuhause zu bleiben. Wir rechnen aber schon noch mit kurzfristigen Buchungen, die für den Sommer hoffentlich hereinkommen“, sagt Thomas Imlauer (im Bild), Prokurist der IMLAUER-Gruppe, die insgesamt sieben Hotels (zwei in Wien, vier in Salzburg und ein Hotel in Aigen im Ennstal) betreibt.

 

Ein zentrales Anliegen der Hotellerie: „Wir würden uns klare, umsetzbare Quarantäne-Regelungen für Mitarbeiter wünschen, also wie diese konkret aussehen sollen, um unseren laufenden Betrieb aufrecht erhalten zu können. Weiters wünschen wir uns, dass wir auch im Herbst/Winter - mit gezielten Sicherheitsmaßnahmen - offenbleiben können, sollte eine 4. Welle auf uns zukommen“, so Imlauer. Die Durchimpfungsrate ist noch viel zu niedrig und leider hat auch die Impfbereitschaft der Bevölkerung stark abgenommen – das Virus ist aber immer noch präsent und somit die Ansteckungsgefahr evident. „Die Betriebe sind hier einem besonders hohen Risiko ausgesetzt – erkranken Mitarbeiter bzw. werden Mitarbeiter als Kontaktpersonen eingestuft, besteht Quarantänepflicht und die Mitarbeiter stehen dem Betrieb nicht mehr zur Verfügung“ ist sich WB-Salzburg-Direktor Kurt Katstaller der Problematik bewusst.  


Freilich setzten die Öffnungsschritte bereits Impulse. „Dank der Salzburger Festspiele werden wir im August mit 50 bis 60 Prozent - anstelle der 90 Prozent (vor Corona) – rechnen können“, erläutert Imlauer. Generell ist die Stimmung sowohl bei Gästen als auch Mitarbeitern „sehr gut“. Jedoch „ist es schwierig, ergänzende Beschäftigte zu bekommen. Es fehlen Mitarbeiter in allen Positionen, am allermeisten im Service und in der Küche. Wir, als Familienunternehmen, haben sicherlich den Vorteil, dass wir gezielt Wert auf eine langfristige Zusammenarbeit gesetzt haben und eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit aufweisen. 75 Prozent unserer Angestellten sind Stamm-Mitarbeiter“, schildert Imlauer.

 

Was die Stadt-Gastronomie betrifft, wird ein sehr ähnliches Bild gezeichnet. „Es fehlen die internationalen Touristen, die die Hotels ordentlich belegen und dann vor allem in der Gastronomie essen“, so Ernst Pühringer, Obmann der Fachgruppe Gastronomie und Inhaber des Hotels und Gasthofs „Hölle“ in der Landeshauptstadt und des Hotels Bräuwirth in Bergheim. Ein „massives Problem“ ist auch der Mangel an Mitarbeitern, sagt Pühringer. „Betriebe sehen sich dazu veranlasst, teilweise Betriebszeiten einzuschränken, Ruhetage einzuführen und die Öffnungszeiten anzupassen.“ Die Gründe liegen u. a. darin, dass viele Mitarbeiter abgewandert sind und sich der Fachkräftemangel aus den vergangenen Jahren verdoppelt bzw. verdreifacht hat. Der Mitarbeitermangel hat mittlerweile auch Segmente wie den Hilfsarbeiter-Bereich erfasst.



„Es braucht jetzt die richtigen Anreize für Arbeitslose, eine Beschäftigung aufzunehmen. Wir setzen uns dafür ein. Arbeiten muss in finanzieller Hinsicht jedenfalls attraktiver sein als Arbeitslosenunterstützung zu erhalten“, so WB-Salzburg-Direktor Kurt Katstaller.  

 

Bildcredit: Imlauer Hotels & Restaurants