Mehr als vier Stunden Wartezeit und über 25 Kilometer Stau hat es am vergangenen Sonntag auf der Tauernautobahn (A10) vor dem Baustellenabschnitt von Werfen bis Golling gegeben. Viele Autofahrerinnen und Autofahrer versuchten über alternative Routen auszuweichen. Das machte das Chaos auch abseits der Autobahn perfekt. Viele Ortsdurchfahrten waren verstopft, wie etwa bei Bischofshofen, Hüttau oder Golling. Eine untragbare Situation, für die es dringend einer Lösung bedarf. ÖVP-Verkehrslandesrat Mag. Stefan Schnöll plant bereits einen Verkehrsgipfel mit der ASFINAG und den betroffenen Bürgermeistern und fordert Adaptierungen der Baustellenregelegung.
Wirtschaftsbund-Landesobmann Präs. Peter Buchmüller unterstützt diese Forderung: „Es muss umgehend ein Kommunikationskonzept ausgearbeitet werden, damit der Transitverkehr großräumig über andere Routen, etwa die Brenner- oder die Phyrn-Autobahn, umgeleitet wird. LKW und PKW des Transitverkehrs, die dennoch die Tauernautobahn befahren, sollen nicht von der Autobahn abfahren dürfen. Die Abfahrtssperren müssen rigoros kontrolliert werden, damit die Anrainergemeinden nicht von der Verkehrslawine erdrückt werden.“ Die politische Verantwortung für die ASFINAG liegt beim zuständigen „grünen“ Bundesministerium für Klimaschutz. Präsident Buchmüller: „Es gab einige Gespräche mit der ASFINAG im Vorfeld. Man hat uns zwar zugehört, aber nichts geändert. Jetzt ist es schlechter, als wir befürchtet haben.“
Wirtschaftsbund-Bezirksobfrau (Pongau) Elke Steinbacher: „Die Baustelle umfasst in der derzeitigen Planung zwei Wintersaisonen und ist somit eine große Belastung für viele Unternehmer und unseren Tourismus im Pongau. Es besteht die Gefahr, dass Aufträge nicht mehr angenommen werden können und im Tourismus läuft man Gefahr, dass der Tagestourist ausbleibt. Die Baustelle sollte in der kommenden Wintersaison 2024/25 ausgesetzt werden – ab Mitte Dezember 2024 bis Mitte März 2025. Es muss möglich sein, dass sich die Betriebe wieder erholen können und die Wirtschaft wieder auflebt. Wirtschaftlicher Schaden entsteht jeden Tag!"
LAbg. Mag. Hans Scharfetter, u. a. Tourismus-Bereichssprecher: „Der Tourismus zählt zu den wichtigsten Branchen im Bundesland. Ein möglicher wirtschaftlicher Schaden aufgrund des Ausbleibens von Gästen wegen der Verkehrssituation auf der A10 muss abgewendet werden!“
Ing. Wolfgang Hettegger, Präsident Ski amadé und Vorstandsvorsitzender Snow Space Salzburg Bergbahnen AG: „Bei dieser Thematik geht es um eine große Wertschöpfungskette. Von einem Skigast hängen vier direkte und im Weiteren eine Vielzahl an indirekten Arbeitsplätzen ab. Gerade für die kommende Wintersaison braucht es hier dringend eine andere Lösung. Eine Baustellenöffnung während der Kernwintersaison ist wie im Sommer unumgänglich.“
„Die Baustelle ist eine immense Bedrohung für die Wirtschaft und im Besonderen für den Wintertourismus“, stellt WB-Landesobmann Präsident Peter Buchmüller klar. „Sie muss während der für Salzburg so wichtigen Wintersaison ausgesetzt werden. Das gilt natürlich ganz besonders für die Wintersaison 2024/25, wenn Salzburg mit der Ski-WM in Saalbach international in der Auslage steht. Ein riesiges Stauchaos wäre eine internationale Blamage. Wir lassen uns die Salzburger Wirtschaft nicht kaputtmachen!“
Credit: Franz Neumayr